Eine kurze Ortsgeschichte

Ortskern mit Martinskirche

Möhringen blickt auf eine lange Besiedelungsgeschichte zurück.
Einzelne historische Werkzeugfunde lassen sich bis in die Jungsteinzeit um 4000 v. Chr. datieren. So war das Leben über Jahrhunderte geprägt von sesshaften Ackerbauern und Viehzüchtern. Es existieren einige wenige Bücher, die diese Geschichte aber sehr genau beschreiben.

Möhringen wird in den ersten urkundlichen Zeugnissen zwischen 1100 und 1300 stets als „Moringen“ bezeichnet, ein Hinweis auf alemannische Besiedlung.

Geschichtlich ist überliefert, dass zuerst die Grafen von Calw und die Pfalzgrafen von Tübingen, ab 1295 das Katharinenspital Esslingen im Besitz von Möhringen waren. So gehörte Möhringen über die folgenden 500 Jahre zu Esslingen. Sehr zum Leidwesen der Herren von Wirtemberg, die auf dem Weg zur Jagd in den Schönbuch einen Bogen um das ausländische Möhringer und Vaihinger Gebiet schlagen mussten.

Neben dem umfangreichen Grundbesitz in Form von Feldern, Wiesen und Wäldern waren die Möhringer selbst der wichtigste Besitz des Katharinenspitals. Zusätzlich zu genau festgelegten Abgaben, die auch Freie zu erbringen hatten, mussten die Leibeigenen Frondienste leisten. Außerdem wurde beim Tod eines Leibeigenen als eine Art Erbschaftsteuer das sogenannte „Besthaupt“ verlangt, das beste Stück Vieh im Stall.

Als Esslingen 1802 die Reichsunmittelbarkeit verlor, wechselte Möhringen erneut den Besitzer: Zusammen mit Esslingen wurde es „wirtembergisch“. Im 1806 gegründeten Königreich Württemberg gehörte die Gemeinde zunächst zum Oberamt Esslingen, bis sie 1942 mit der Eingemeindung dem Oberamt Stuttgart zugeordnet wurde.

Bis vor etwa 150 Jahren war Möhringen ein bescheidenes Bauerndorf. Die fruchtbaren Lössböden und ausreichende Wasserverfügbarkeit bildeten gute Standortbedingungen für die Landwirtschaft. Selbst Handwerker und Gewerbetreibende besaßen nebenher ein Stück Land zur Selbstversorgung.

Vom industriellen Aufschwung profitierte der Ort im ausgehenden 19. Jh. durch die Nähe zum Stuttgarter Zentrum, vor allen Dingen dadurch, dass der Ort als eine der ersten Fildergemeinden einen Eisenbahnanschluss erhielt. Zum einen bekam der Güter- und Handelsverkehr einen enormen Aufschwung, zum anderen konnten die Einwohner ihre Arbeitsplätze im Stuttgarter Zentrum schnell erreichen. Begünstigt durch diese Verkehrsanbindung siedelten sich nun in Möhringen vermehrt Manufakturen und Industriebetriebe an. Das bedeutete auch eine starke Zunahme der Bevölkerungszahl, verbunden mit immer größer werdender Nachfrage nach Grundstücken zur Wohnbebauung. Die größte Veränderung der Bevölkerungszahl fand zwischen 1950 und 1970 statt: Sie stieg von 11.000 auf mehr als 30.000 Einwohner an.

Bis heute hat sich der Strukturwandel endgültig vollzogen. Möhringen hat sich zum bevorzugten Standort sowohl für Industriebetriebe als auch für alle Sparten des Dienstleistungsgewerbes entwickelt.
Parallel dazu wurde Möhringen mit seinen Teilorten Sonnenberg und Fasanenhof zum gefragten Wohnort mit einem hohen Anspruch an Wohnqualität.

Buchtipps:

„Möhringen“
ISBN 3-921546-17-6, Wegra-Verlagsgesellschaft mbH, 1985

„Möhringen, ein Rückblick in die Vergangenheit“
ISBN 3-86595-082-5, Geiger-Verlag, 72160 Horb a.N., 2005